Neue Wege ins Feld

Diskussion zur Kampagnen-Arbeit deutscher und österreichischer Gewerkschaften im Bereich migrantischer Erntearbeit

Mit Katharina Varelmann (PECO-Institut für nachhaltige Entwicklung e.V., Berlin), Sarah Kuschel (Fachreferentin für Forst und Agrar der IG BAU, Westfalen) und Aktivist*innen der sezonieri-Kampagne

Wann: Mi, 28. August 2019, 18 Uhr

Wo: Stand 129 (Viktor-Adler-Markt 129, 1100 Wien)

Mit der sezonieri-Kampagne für die Rechte von Erntehelfer*innen in Österreich betritt die österreichische Gewerkschaftsbewegung seit einigen Jahren Neuland. Initiiert 2014 von der Produktionsgewerkschaft PRO-GE gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Akteur*innen bemüht sich die Kampagne so um eine Erweiterung des gewerkschaftlichen Strategie- und Handlungsrepertoires. Im Rahmen sogenannter “Feldaktionen” etwa wird eine Form der aufsuchenden Arbeit praktiziert, um die überwiegend migrantischen Erntearbeiter*innen vor Ort über ihre Rechte zu informieren und sie bei der Durchsetzung dieser Rechte zu unterstützen. Mehrmals im Monat fahren Aktivist*innen dabei auf die Felder und Äcker des Tiroler Inntals, des Eferdinger Beckens, des Marchfelds oder des burgenländischen Seewinkels, um Infofolder zu verteilen und mit den Arbeiter*innen ins Gespräch zu kommen.

Auch in Deutschland hat die zuständige Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zusammen mit dem PECO-Institut für nachhaltige Entwicklung e.V. sowie anderen Akteur*innen in den vergangenen Jahren vergleichbare Ansätze entwickelt. Seit dem Jahr 2018 wird zudem versucht, die regionalen Initiativen stärker bundesweit zu vernetzen und zur Spargel- und Erdbeersaison gemeinsame Aktionen durchzuführen. Darüber soll mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die Zustände in der Landwirtschaft generiert werden. Vor allem jedoch geht es darum, Informationen gezielter zu den Erntearbeiter*innen zu bringen, um die Durchsetzung bestehender Rechte zu garantieren und damit verbundene gewerkschaftliche Organisierungsprozesse zu befördern.

Doch wie funktioniert das Format “Feldaktion” in Deutschland und wie die Zusammenarbeit zwischen den involvierten Akteur*innen? Inwiefern gelingt es, Erntearbeiter*innen zu erreichen und nachhaltige Vertrauensbeziehungen zu ihnen aufzubauen? Welche Erfolge etwa im Sinne von Arbeitskämpfen – auf betrieblicher Ebene oder vor dem Arbeits- und Sozialgericht – konnten erzielt werden? Und wo liegen die zentralen Hürden und Herausforderungen im Rahmen der Kampagne? Über diese und ähnliche Fragen wollen wir uns an diesem Abend mit Katharina Varelmann vom PECO-Institut und Sarah Kuschel von der IG BAU sowie mit Aktivist*innen der sezonieri-Kampagne austauschen.

Anschließend Plauderei, Snacks und Drinks mit migrating kitchen.

Eine Veranstaltung des UNDOK-Verbands zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender (www.undok.at) und der sezonieri-Kampagne für die Rechte der Erntehelfer*innen in Österreich (www.sezonieri.at).